Schlagwort: schwarzer tee


  • Monte Metilile aus Mosambik

    Afri­ka­ni­schen Tee trank ich noch nicht oft (mit Aus­nah­me des Lupon­de aus Tan­sa­nia), des­halb ist die­se Vari­an­te aus Mosam­bik eine will­kom­me­ne Berei­che­rung. Der Mon­te Meti­li­le kommt von der ein­zi­gen Bio-Tee­plan­ta­ge des Lan­des in BOP-Qua­li­tät. Ent­spre­chend ist das tro­cke­ne Blatt recht klein und fest. Es ver­strömt aber einen sehr ange­neh­men fein-wür­zi­gen und über­ra­schend inten­si­ven Duft, mehr nach Kräu­tern und Gewür­zen als nach Tee.

    Zube­rei­tet habe ich ihn mit 13 Gramm für 1,5 Liter kochen­des Was­ser und ca. 3:30 Minu­ten Zieh­zeit. Er ver­trägt aber auch gut etwas län­ge­re Zei­ten, um vier Minu­ten kommt er bes­ser zur Geltung.

    Denn die dunk­le, rot grun­dier­te, ins Brau­ne chan­gie­ren­de Tas­se ist recht zurück­hal­tend. Der fei­ne Duft des tro­cke­nen Blatts ist nur noch von fer­ne zu erschnup­pern. Dafür schmeckt er nett und ange­nehm, recht aus­ge­wo­gen kräf­tig, ohne zu harsch oder bit­ter zu sein. Die wür­zi­gen und fruch­ti­gen Noten und der kaum mal­zi­ge Geschmack erin­nern mich zumin­dest unge­fähr an man­che Tees aus Sri Lan­ka (Cey­lon). Eine erfreu­li­che Erwei­te­rung des Tee-Repertoires!

    Tee: Mon­te Meti­li­le OPI Mosam­bik Bio
    Zube­rei­tung: 13 g, 1,5 Liter kochen­des Was­ser, 3:30 – 4 Minu­ten Ziehzeit


  • Nepal Antu Valley

    Die­ser Tee kommt aus dem äußers­ten Osten von Nepal, also aus der Hima­la­ya-Regi­on. Dort lie­gen auf knapp 2000 m Höhe die alten Tee­gär­ten Antu Val­ley und wer­den auch noch bewirtschaftet. 

    Das tro­cke­ne Blatt, gleich­mä­ßig dun­kel in klei­ner Qua­li­tät, mit eini­gen hell-silb­ri­gen Spit­zen auf­ge­lo­ckert, riecht zunächst fein wür­zig. Die Tas­se nach dem Auf­guss ist mäßig dun­kel, ein schö­nes, war­mes Braun mit gol­de­nen Refle­xen, dabei in der Mit­tel blei­bend zwi­schen gold­gel­ber und dun­kel­brau­ner Far­be. Sie duf­tet wei­ter­hin fein und sanft, mit einem leich­ten Ein­schlag von Kräu­tern, die ein biss­chen an Wald und Wie­se (aber ganz bestimmt nicht an grü­nes Gras) und zar­te Blu­men erinnern. 

    So schmeckt dann auch der Tee: Leicht und mild ist der Antu Val­ley, ein wei­cher Tee, der sehr ange­nehm zu trin­ken ist. Ein wenig ähnelt er damit Dar­jee­ling-Tees (aber eher den kräf­ti­ge­ren von dort). Im Unter­schied zu die­sen erreicht der Antu Val­ley aber nicht die glei­che aro­ma­ti­sche Kom­ple­xi­tät und geschmack­li­che Viel­falt. Die­ser nepa­le­si­sche Tee ist eher etwas ein­fa­cher und schlich­ter. Das heißt aber kei­nes­wegs, dass er von min­de­rer Qua­li­tät ist – ganz und gar nicht. Der Antu Val­ley ist ein anspre­chen­der, gerad­li­ni­ger Tee für vie­le Gele­gen­hei­ten. Er ver­trägt län­ge­re Zieh­zei­ten aber nicht beson­ders gut, er ent­wi­ckelt dann leicht eine gewis­se Bit­ter­nis. Die zwei­ein­halb bis 2:45 Minu­ten sind mei­nes Erach­tens schon die obe­re Gren­ze, ten­den­zi­ell gelingt der Antu Val­ley mit etwas mehr Tee und etwas kür­ze­ren Zei­ten (um etwa 2 Minu­ten) bes­ser und intensiver.

    Tee: Nepal Antu Val­ley, First Flush, SFTGFOP1
    Zube­rei­tung: 16 Gramm Tee für ca. 1,5 Liter kochen­des Was­ser (100 °C), 2:45 Minu­ten Ziehzeit


  • Darjeeling Oaks SFTGFOPI

    Der Dar­jee­ling Oaks ist ein Tee aus dem Nor­den des Dar­jee­ling, aus einem alten Gar­ten auf ca. 1600 Meter Höhe nahe der Stadt Kursei­ong, den ich bis­her noch gar nicht kann­te und dem­entspre­chend auch noch nicht trank. 

    Das Blatt ist unspek­ta­ku­lär und unauf­ge­regt – so sieht ein soli­der, ver­läss­li­cher, ordent­lich pro­du­zier­ter Dar­jee­ling in SFTGFO­PI-Qua­li­tät eben aus. 

    Die Tas­se hat dann nach dem Auf­guss aber eine sehr war­me Far­be: Mit einem Touch Bern­stein und dunk­lem Gold sieht das schon sehr ver­füh­re­risch aus. Sie duf­tet ange­nehm unauf­dring­lich nach Honig oder über­haupt einer unspe­zi­fier­ten Süße. 

    Und der Geschmack passt dann auch wun­der­bar. Geschmei­dig und unauf­dring­lich prä­sen­tiert sich der Tee beim Trin­ken. Er erfreut mich vor allem mit sei­ner sanf­ten Sam­tig­keit. Die­ser Dar­jee­ling ist nicht über­mä­ßig prä­gnant, aber den­noch sehr prä­sent. Er ist in den Geschmacks­an­tei­len und vor allem den Nuan­cen nicht so aus­ge­feilt wie man­che ande­re Tees. Aber der Oaks bie­tet von Anfang an bis zum (aller­dings kaum nach­klin­gen­den) Schluck ein har­mo­ni­sches, aus­ge­wo­ge­nes Gesamt­erleb­nis. Und er lässt sich sehr ange­nehm trin­ken: Auf­grund des aus­ba­lan­cier­ten Geschmacks tritt kein Aspekt in den Vor­der­grund, nichts spielt sich auf, alles passt zusam­men. Es kann eben ganz ein­fach sein. 

    Tee: Dar­jee­ling Oaks SFTGFOPI
    Zube­rei­tung: ca. 15 Gramm für 1,5 Liter, etwa 3:30 Minu­ten Ziehzeit 


  • Teetester

    Teetester

    Kürz­lich kam ganz unver­hofft ein klei­nes Paket von der Tee­kam­pa­gne zu mir ins Haus: Ich bin als Tes­ter für die neu­en Earl-Grey-Tees aus­ge­wählt worden.

    Nach der ers­ten Run­de bin ich aller­dings eher unter­wäl­tigt. Die Grund­la­ge der Tees ist, das war auch kaum anders zu erwar­ten, soli­der Dar­jee­ling. Die Beduf­tung mit Ber­ga­mot­te-Öl ent­spricht aber nicht ganz mei­nen Vor­stel­lun­gen. Der tro­cke­ne Tee vor dem Auf­guss duf­tet zwar schön fruch­tig und voll. Aber im Tee ist davon arg wenig, näm­lich fast nichts, zu rie­chen und schme­cken. Das wun­dert mich etwas, zumal die Tee­kam­pa­gne ja kein nor­ma­ler Ver­sen­der ist, son­dern eigent­lich Jah­res­vor­rä­te lie­fert. Und wenn ich eine 500-Gramm-Packung die­ser Pro­ben zwei, drei Mona­te nach der Öff­nung lage­re, dürf­te von der Ber­ga­mot­te erfah­rungs­ge­mäß gar nichts mehr übrig sein …


  • Assam Mokalbri East

    Ein fei­ner und gar nicht teu­rer Assam aus mei­nem loka­len Tee­la­den, dem Gu Tee-Haus, ist der Assam FTGFOP1 Mokal­bri East.

    Das Blatt des Assam FTGFOP1 Mokalbri East
    Das Blatt des Assam FTGFOP1 Mokal­bri East

    Das tro­cke­ne (und auch nach­her das benutz­te, feuch­te) Blatt ist sehr unspek­ta­ku­lär: Eine ordent­li­che Assam-Qua­li­tät eben. Nach dem Auf­guss zeigt der Mokal­bri eine sehr dunk­le Tas­se: Das ist schon ein fast schwar­zes Braun, das sich hier prä­sen­tiert. Die ass­am­ty­pi­sche Rot­fär­bung fehlt ihm dage­gen völlig.

    Samt­weich lässt er sich trin­ken: Geschmei­dig glei­tet er mei­ne dürs­ten­de Keh­le hin­ab. Voll und ange­nehm wür­zig ist er durch­aus, aber gera­de die Wür­zig­keit und fei­ne Aro­men kön­nen ande­re Assams bes­ser. Dafür hat der Mokal­bri einen ande­ren Vor­teil: Er ist so ziem­lich gänz­lich frei von jeg­li­cher Bit­ter­nis und Her­be – da ist nichts, was die sanf­te Har­mo­nie stört. Und dabei ist er in der Zube­rei­tung gar nicht emp­find­lich, auch ein, zwei Minu­ten län­ger gezo­gen ist er noch trink­bar (ohne gleich den Magen zu kip­pen wie ande­re star­ke Assams).

    Tee: Assam FTGFOP1 Mokal­bri East
    Zube­rei­tung: 18 – 20 Gramm für 1,5 Liter kochen­des Was­ser; ca. 4:30 Minu­ten zie­hen lassen.


  • Luponde aus Tansania

    Der Lupon­de ist ein aus­ge­zeich­ne­ter schwar­zer Tee aus Tan­sa­nia, dem Njom­be-Distrikt, im süd­li­chen Hoch­land gele­gen, beim Living­stone-Gebir­ge – mit afri­ka­ni­schen Tees hab‘ ich wenig Erfah­rung, trin­ke aber immer wie­der wun­der­bar lecke­re Tees von die­sem Kon­ti­nent wie dem Mili­ma.

    Die Tee­blät­ter des Lupon­des zei­gen sich schwarz, mit fei­nen Spit­zen – eine typi­sche Top­qu­al­ti­tät, wie das GFOP-Kür­zel auf der Ver­pa­ckung ja schon ver­rät: echt Gol­den Flowery Oran­ge Pekoe. Vor dem Auf­guss gibt sich der Lupon­de inten­siv wür­zig duf­tend, nach Leb­ku­chen und mit einer leicht süß­li­chen Note, star­ke exo­ti­sche Düf­te zie­hen durch den Raum, bevor das Was­ser in die Kan­ne kommt. 

    Die kräftig strahlende Tasse des Luponde
    Die kräf­tig strah­len­de Tas­se des Luponde

    Danach, das heißt, nach drei bis vier Minu­ten, ist der Tee in der Kan­ne rich­tig schön röt­lich dun­kel­braun. Die auf­fal­lend vol­le und kraft­vol­le Far­be des dun­kel gefärb­ten Brauns scheint aus der Tie­fe der Tas­se gera­de­zu röt­lich zu strah­len. Dabei duf­tet der Auf­guss aber deut­lich zurück­hal­ten­der als das tro­cke­ne Blatt, behält jedoch sei­ne Cha­rak­te­ris­tik bei. 

    Der Tee schmeck­te dann bei mei­nem ers­ten Ver­such auch nicht gera­de über­trie­ben inten­siv, lieb­lich trifft es eher. Inge­samt bleibt der Lupon­de sowie­so eher mild (trotz sei­ner dunk­len Fär­bung). Damit ist er sehr bekömm­lich, mun­det vor allem wege­nen sei­nen inter­es­sant ange­deu­te­ten wür­zi­gen Noten aus­ge­zeich­net. Der ers­te Ver­such mit etwa 15 Gramm für 1,5 Liter und 3,5 Minu­ten Zieh­zeit war inge­samt auch noch etwas blass, beim zwei­ten Test mit etwas mehr Tee (cir­ca 19 Gramm) spielt der Lupon­de sei­ne Stär­ken dann viel deut­li­cher aus: Kräf­tig, aber nie streng oder kan­tig, son­dern ange­nehm weich und har­mo­nisch abge­run­det, deli­kat-wür­zig und ein­fach ange­nehm wohl­schme­ckend. Um es kurz zu machen: Die­sen Lupon­de kann ich sehr empfehlen.

    Tee: Tan­sa­nia Lupon­de GFOP Bio
    Zube­rei­tung: 18 – 20 Gramm für 1,5 Liter kochen­des Was­ser, 3:30 Minu­ten Ziehzeit


  • Milima

    milima tee
    der lose Tee: Kenia Mili­ma GFOP

    Ich glau­be, das ist mein ers­ter afri­ka­ni­scher schwar­zer Tee. Aus Kenia kommt er, trägt den Namen „Mili­ma“ und wird von einem Nas­horn geziert 😉 Der lose Tee hat über­wie­gend klei­ne Blät­ter in vor­wie­gend recht dunk­ler Tönung mit eini­gen weni­gen hel­len Tips.
    Die Tas­se ist bei mir sehr dun­kel und rot-braun gefärbt. Der Anbie­ter behaup­tet zwar, die sei „hell und klar“ – aber zumin­dest das „hell“ kann ich über­haupt nicht bestä­ti­gen und nach­voll­zie­hen: Egal, wie ich den Mili­ma zube­rei­te, der wird bei mir immer recht dun­kel (aber klar ist er).
    Und jetzt natür­lich das ent­schei­den­de: Wie schmeckt er? Der Mili­ma hat eine deut­lich wahr­nehm­ba­re Malz­no­te, ist dabei aber ins­ge­samt sehr sanft und weich (deut­lich sanf­ter als ent­spre­chend dunk­le Assams …). In Ver­bin­dung mit sei­ner leicht aus­ge­präg­ten Fri­sche und der eben­falls nie auf­dring­li­chen leicht fruch­ti­gen Wür­ze ist das ein sehr bekömm­li­cher und gut trink­ba­rer Tee von nicht all­zu hoher Inten­si­tät – sehr nett.

    milima packungTee: Kenia Mili­ma GFOP
    Zube­rei­tung: 16 Gramm für 1,5 Liter kochen­des Was­ser, 4 Minu­ten Ziehzeit


  • Euphorischer Tee

    Noch ein Dar­jee­ling, aus dem bekann­ten Gar­ten Avon­gro­ve, ein First Flush der 2011-er Ern­te. Vor dem Auf­guss ver­strömt das gleich­mä­ßi­ge, aber eher klei­ne Blatt in grau-grü­nen Schat­tie­run­gen sofort den inten­si­ven, typi­schen Darjeeling-Geruch.

    Auf­ge­brüht duf­tet er immer noch sehr inten­siv. Die hel­le Tas­se chan­giert zwi­schen Gold und einem wun­der­ba­ren Bern­stein-Ton. Dem Geschmack gibt der Händ­ler die Beschrei­bung „Obst-Noten“ – aber das erken­ne ich nicht so sehr. Trotz­dem ein fei­ner, klas­si­scher Dar­jee­ling, der bei mir lei­der immer viel zu schnell weg­ge­trun­ken und auf­ge­braucht ist. Aber etwas bes­se­res kann man über einen Tee ja kaum sagen. Lei­der ist er bei Kol­do­ziej & Lie­der auch (schon) aus­ver­kauft, so dass mein Nach­schub abge­schnit­ten ist …

    Tee: Dar­jee­ling Avon­gro­ve Eupho­ria FFGFOP1 2011 von Kolod­ziej & Lie­der.
    Zube­rei­tung: 15 Gramm Tee für 1,5 Liter kochen­des Was­ser, Zieh­zeit 2:45 Minuten.