Es gibt ja schon die seltsamsten Tees. Heute habe ich einen vietnamesischen Oolong in der Teeschale, der den Namen „Four Seasons“ trägt. Nicht, weil er für das so benannte Hotel produziert wurde. Sondern weil er von alten Teebüschen stammt, die mehrmals (6 – 8 mal) im Jahr geernet werden, woraus dann entsprechend – bei Ernte zu Beginn aller Jahreszeiten, die also vier Frühlingsernten entspricht – der „Vier Jahreszeiten“-Oolong entsteht.
Schon im ersten Aufguss ist der klare, helle, zwischen gelb und leicht bräunlichem grün changierende Tee mit seinem fruchtigen Duft sehr nuancenreich. Weich und durchaus etwas blumig gefällt er mit seiner unkomplizierten Fülle und bleibt unaufdringlich ausgewogen.
Der zweite Aufguss ist dann – natürlich und erwartungsgemäß – etwas kräftiger: Schon die Farbe zeigt deutlich mehr Präsenz und Sättigung. Der Teegeschmack verschiebt sich etwas vom blumigen zu eher frischen krautigen Noten, bleibt aber weiterhin wunderbar weich und voll.
In intensivem goldbraun strahlt der dritte Aufguss, den ich etwas länger ziehen ließ. Der Geschmack lässt allerdings nach – deutlich flacher als die ersten beiden Aufgüsse, kaum noch eine Spur von dem schönen Zusammenspiel vielfältiger Aromen …
Tee: Oolong Vietnam Four Seasons
Zubereitung: 1. Aufguss bei 85 °C, 20 Gramm für 1,5 Liter und knappe 2 Minuten Ziehzeit; 2. Aufguss etwa 80 °C, ca. 1:45 Minuten; 3. Aufguss bei 80 °C und ca. 3 Minuten Ziehzeit
Schreibe einen Kommentar