Dass der „Le temps d’une Soleillade“ den Weg zu mir gefunden hat, war eher Zufall: Delinat (meine bevorzugte Quelle für gute Bioweine) hatte aus der Konkursmasse der genossenschaftlichen Kelterei (?) im französischen Pays du Gard im Languedoc-Roussillon einige Weine günstig im Angebot. Leider sind nicht alle zu mir gekommen – ein Paket hat der Paketdienst zerstört …, dieser Rotwein hat es – neben zwei anderen – aber bis nach Mainz geschafft.
Der „Le temps d’une Soleillade“ also. Im Glas zeigt er ein sehr dunkles und dichtes Rot. Vor allem aber nahmen mich seine Düfte sofort für mich ein: Ein ganzer Sommerwald duftet mir da entgegen, reife Brombeeren und fruchtige, intensive Waldbeeren – verlockend ist das, wie ein strahlend sonnige Spätsommertag.
So schmeckt er dann auch: beerig und geschmeidig, mit ausgewogener Säure. Der Rotwein ist nicht sehr feinsinnig und Kanten hat er auch keine, Finesse ist seine Stärke definitiv nicht. Dafür überzeugt „Le temps d’une Soleillade“ mit kraftvoller, bewusster Selbstbehauptung und ist in seiner vollmundigen Frische richtig süffig. Die „Soleillade“ ist, wenn ich das richtig verstanden habe, eine Hanglage, die der Sonne besonders lang ausgesetzt ist. Und irgendwie meint man dann tatsächlich, die warme französische Sonne kurz vor der Lese hier auch zu schmecken (aber das ist vielleicht einfach Einbildung und Suggestion durch den Namen ..). Einfach lecker ist der „Le temps d’une Soleillade“ aber auf jeden Fall.
Le temps d’une Soleillade 2012. Pays du Gard. Indication Géographique Protégée. Biowein. 12,5 % Alkohol.
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