Die Zhen Zhu Jasminperlen sind ein richtig feiner Tee. Und zwar im Wortsinn: fein und kultiviert, nicht aufdringlich, sondern zurückhaltend. Die ausgewählten Blätter und die Jasminblüten sind ausgezeichnet verarbeitet. Verarbeitet heißt hier auch: Gerollt. Und zwar wirklich komplett gerollt, zu kleinen, gleichmäßigen, kompakten Kugeln ist der Tee im trockenen Zustand verdichtet.
Ich lasse ihn beim ersten Aufguss im ca. 75 – 80 °C heißem Wasser ungefähr zwei Minuten ziehen. Die Zeit braucht der Tee auch, weil die gerollten Blätter sich ja erst noch entfalten müssen. Deshalb sollte man ihm auch viel Platz in der Kanne bieten. Im zweiten Aufguss haben sich knappe zwei Minuten Ziehzeit ebenfalls bewährt.
Der Zhen Zhu – der auch unter dem passenden Namen Long Zhu, d.h.: Drachenaugen gehandelt wird – hat dann eine sehr helle, durchscheinende Tasse in grün-brauner Schattierung. Aber die ist wirklich sehr blass, so dass sich die Farbe kaum bestimmen lässt … Dafür duftet der umso intensiver: Nach Jasmin natürlich. Und er schmeckt einfach ausgezeichnet. Wie alle sehr guten Tees ist er sehr harmonisch. Die milden, weichen und sanften Aromen sind gut aufeinander abgestimmt. Der Jasmin drängt sich nicht in den Vordergrund (wie es bei einfachen/billigen Tees eigentlich immer der Fall ist), bleibt aber auch nicht schüchter versteckt. Stattdessen schmeckt man sozusagen die perfekte Symbiose von Teeblättern und Jasminblüten, mit anregender Süße in wohltuender Harmonie. Denn der Zhen Zhu ist sowieso ein sehr wohltuender, entspannender Tee – ein wunderbarer Genuss, um die Seele an trüben (Herbst-)Tagen zu versöhnen mit der Welt und ihren Kanten und Ecken. Dem ungebärdigen Draußen setzen die Drachenaugen ein rundes und gemütliches Drinnen entgegen.
Tee: Jasminperlen Zhen Zhu vom Gu Tee Haus, Mainz
Zubereitung: ca. 13 Gramm für 1,5 Liter Wasser, bei 80 °C den ersten Aufguss 2:00 bis 2:15 Minuten, den zweiten etwas kürzer 1:45 – 2:00 Minuten ziehen lassen.
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